In aller Welt erinnern Denkmäler, Gedenkstätten und Museen an Diktaturen und Massenverbrechen. Sie sollen die Opfer würdigen und die Nachgeborenen über das Geschehene aufklären. Hier finden Sie eine Auswahl von Erinnerungsorten in unterschiedlichen Ländern.
Von außen könnte man es für eine bürgerliche Villa halten. In Wirklichkeit verbarg sich hinter den roten Ziegelmauern dieses Gebäudes die Überwachungszentrale der albanischen Geheimpolizei. Jahrzehntelang kontrollierte die Sigurimi von hier aus die Telefonanschlüsse von Diplomaten, Politikern und Prominenten. Inzwischen ist das Haus in der Innenstadt von Tirana ein Museum. Kuratiert wurde es von einem Politikersohn und Schriftsteller, der in Albanien acht Jahre lang unschuldig im Gefängnis [...mehr lesen]
Viel zu schön leuchten die renovierten Zellentüren im „Ort des Zeugnisses und der Erinnerung“ – wie sich die Gedenkstätte in Shkodër im Nordwesten Albaniens nennt. Sie befindet sich in einem ehemaligen Untersuchungsgefängnis des albanischen Innenministeriums. Mehr als vier Jahrzehnte wurden hier politische Gefangene inhaftiert und gefoltert. Sie ist der einzige Erinnerungsort für die Opfer des kommunistischen Regimes in Albanien. Das im 19. Jahrhundert als Privathaus errichtete Gebäude wurde lange [...mehr lesen]
Dass sich hinter diesen klassischen Säulen einst eines der berüchtigsten Folterzentren Argentiniens befand, ist auf den ersten Blick kaum zu vermuten. Doch während der Militärdiktatur wurden in dem schmucken Gebäude an der Avenida del Libertador in Buenos Aires Tausende Menschen gequält und getötet. Inzwischen ist die ehemalige Mechanikerschule der Marine (ESMA) eine Gedenkstätte. Von den zahlreichen Geheimgefängnissen war die Mechanikerschule das größte in Argentinien. Zwischen 1976 und 1983 [...mehr lesen]
Wie ein Keil schiebt sich die graue Wand durch den Park an den Ufern des Río de la Plata. Auf den schmalen Steinstreifen stehen unzählige Namen von Menschen, die während der Militärdiktatur verschwanden: "Bruzzone, Marcela, 22 Jahre" kann man dort lesen, oder "Budini, Eduardo Daniel, 19 Jahre". Das Denkmal für die oft blutjungen "Opfer des Staatsterrorismus" ist eine der ersten staatlichen Gedenkstätten, die in Argentinien entstand. Das Denkmal befindet sich im Park der Erinnerung (Parque de la [...mehr lesen]
In der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba erinnert seit 2010 eine Gedenkstätte an die Opfer des marxistischen Dergue-Regimes. Das Museum zeigt unter anderem Folterinstrumente, blutverschmierte Kleidungsstücke, menschliche Knochen und Särge aus der Zeit des Roten Terrors. Das Foto zeigt einen Vitrinenschrank mit den sterblichen Überresten mehrerer Ermordeter. Im Rahmen von Führungen wird erklärt, wie die kommunistische Militärjunta in Äthiopien Andersdenkende verfolgte. Vor dem Eingang des Gebäudes [...mehr lesen]
Wo sich heute in Addis Abeba das bombastische Hauptquartier der Afrikanischen Union erhebt, befand sich früher das Zentralgefängnis von Äthiopien. Der Bau war bereits Anfang der 1920-er Jahre errichtet worden. In der Bevölkerung nannte man ihn „Alem Bekagn“ (Abschied von der Welt). 1974 ließ hier das Dergue-Regime 60 Mitglieder der königlichen Familie und der kaiserlichen Regierung ermorden. Während des Roten Terrors sollen hier bis zu 10 000 weitere Menschen getötet worden sein. 1991 konnten sich [...mehr lesen]
Ein Apparat zur Verabreichung von Stromstößen steht neben einem Eisenbett. So erinnert das Museum der Erinnerung und Menschenrechte in Santiago de Chile an die Folterung Oppositioneller während der Pinochet-Diktatur. Das 2010 eröffnete Museum behandelt die Menschenrechtsverletzungen in Chile, die unter dem Militärregime zwischen 1973 und 1989 begangen wurden. Mit seiner modernen Ausstellung und Architektur gehört es zu den führenden Gedenkmuseen der Welt. Über 20 Jahre hat es gedauert, bis der [...mehr lesen]
Wie ein Fremdkörper erscheint die freie Fläche zwischen den Einfamilienhäusern am Stadtrand von Santiago de Chile. Hier, abgeschirmt durch eine Mauer, befand sich seit 1974 das Folterzentrum der chilenischen Geheimpolizei: die ehemalige Villa Grimaldi. Das Anwesen hatte sie einer reichen chilenischen Familie gewaltsam abgepresst. Als sich das Ende der Militärdiktatur abzeichnete, ließ der Staatsicherheitsdienst sämtliche Gebäude abreißen. Die Hauptstadtabteilung der Geheimpolizei „Dirección de [...mehr lesen]
Man kann das Sonnenlicht, das durch die langen Gänge des Berliner Holocaust-Mahnmals blitzt, als Symbol der Hoffnung interpretieren. Doch errichtet wurde das Denkmal für die ermordeten Juden Europas, wie es offiziell heißt, um an ein einzigartiges Verbrechen zu erinnern: die überwiegend industriemäßige Tötung von mehr als sechs Millionen Menschen auf Befehl der nationalsozialistischen Machthaber in Deutschland. Das 2005 eingeweihte Holocaust-Mahnmal befindet sich auf dem ehemaligen Grenzstreifen [...mehr lesen]
Auf den Fundamenten der einstigen Zentrale der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) informiert ein Dokumentationszentrum über die Verfolgungen in der Zeit des Nationalsozialismus. Mit knapp 1,3 Millionen Besuchern (2019) gehört es zu den meist besuchten Erinnerungsorten in in Berlin. Das 4,5 Hektar große Ausstellungsareal befindet sich dort, wo während des Nationalsozialismus die wichtigsten Institutionen des Terrorapparates untergebracht waren: die Geheime Staatspolizei in der ehemaligen [...mehr lesen]
Die zentrale Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR ist fast unverändert erhalten geblieben. Rund 450 000 Menschen besuchen jedes Jahr den bedrückenden Ort im Berliner Stadtteil Hohenschönhausen. Die rund 170 Zellen und 120 Verhörräume stehen seit 1992 unter Denkmalschutz. Zwischen 1945 und 1990 waren in Hohenschönhausen mehr als 40 000 Menschen in Haft. 1945 richtete die sowjetische Geheimpolizei auf dem Gelände das Speziallager Nr. 3 ein. 1947 wurde daraus die [...mehr lesen]
Die Grenze der DDR durchschnitt Deutschland bis 1990 auf einer Länge von knapp 1400 Kilometern . Nur wenige Teile der massiven Befestigungsanlagen sind erhalten geblieben. Die größte Gedenkstätte, die an die deutsche Teilung erinnert, befindet sich zwischen Hessen und Thüringen. Hier hatte die US-Armee ihren Beobachtungsposten „Point Alpha“. Wenn es zu einem Dritten Weltkrieg zwischen NATO und Warschauer Pakt gekommen wäre, dann hätte er wahrscheinlich hier begonnen. Denn in der Nähe der [...mehr lesen]
Als die orthodoxe Kirche 2017 in Batumi Teile eines Militärgeländes übernahm, machte sie einen grausamen Fund: Im Erdreich stieß man auf die sterblichen Überreste von mehr als 150 Menschen. Bei genauerer Inspektion der Knochen stellte sich heraus, dass sämtliche Tote die Hände auf dem Rücken trugen und ihre Schädel oberhalb des Nackens zwei Löcher aufwiesen. Untersuchungen ergaben, dass es sich um Hinrichtungsopfer der sowjetischen Geheimpolizei handelt. Doch ein würdiges Gedenken gibt es für sie [...mehr lesen]
Ernst, aber freundlich schaut der Mann mit dem markanten Schnauzbart auf die Besucher. Solche Büsten des Diktators Josef Stalin standen in der Sowjetunion in fast jedem öffentlichen Gebäude. Nach seinem Tod wurden sie im Zuge der Entstalinisierung größtenteils beseitigt. Doch im georgischen Gori, Stalins Geburtsstadt, ehrt immer noch ein ganzes Museum den Mann, der Millionen Menschen ermorden ließ. Die 1957 eröffnete Ausstellung hat bislang alle politischen Wechsel fast unverändert überlebt. Es war [...mehr lesen]
Von einer Galerie fällt der Blick auf den Ausstellungssaal in Tiflis. Auf 700 Quadratmetern wird hier die Geschichte Georgiens von 1921 bis 1991 erzählt. Das 2006 eröffnete Museum der sowjetischen Besatzung schildert, wie die Rote Armee vor einem guten Jahrhundert in Georgien einmarschierte und das Land bald darauf Teil der UdSSR wurde. Es folgten 70 Jahre Diktatur – für deren schlimmsten Auswüchse ausgerechnet zwei Georgier verantwortlich waren. Der Sozialdemokrat Karl Kautsky widmete dem Land im [...mehr lesen]
Auf den ersten Blick könnte man das mit Bäumen bestandene Gelände für einen Park halten – wären da nicht überall Schilder, die die Besucher zur Ruhe auffordern. Tatsächlich handelt es sich um ein riesiges Massengrab, das die Roten Khmer einst am Rande der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh anlegten. In den bombentrichterähnlichen Vertiefungen der „Killing Fields“ kann man bis heute noch Knochenteile der bis zu 20.000 Opfer liegen sehen. Ursprünglich befand sich an dieser Stelle ein [...mehr lesen]
Die Wandtafel, an der früher kambodschanische Schüler unterrichtet wurden, hängt immer noch an der Wand. Doch die Roten Khmer funktionierten die Schule in Phnom Penh in ein Gefängnis um, das nur ganz wenige überlebten. Nach dem Einmarsch der Vietnamesen machte die Regierung daraus ein Museum. Heute wird der beklemmende Ort vor allem von Touristen besucht. Das Gefängnis S-21, wie der Haftort offiziell hieß, wurde 1976 in einem Gymnasium eingerichtet. Dazu wurden die Klassenräume in Gefängniszellen [...mehr lesen]
Keine andere peruanische Stadt hat so unter dem Guerillakrieg gelitten wie Ayacucho. Die ehemalige Kolonialstadt am Osthang der Anden war Entstehungsort und Hochburg der Organisation „Leuchtender Pfad“. Von hier aus wollte diese nach dem Vorbild Mao Tse-Tungs die Revolution ins Land tragen. Ihr Anführer Abimael Guzmán war zuvor Professor für Philosophie an der örtlichen Universität gewesen. In Ayacucho eröffnete die Nationale Vereinigung der Angehörigen von Entführten, Inhaftierten und [...mehr lesen]
„Lugar de la Memoria“ (Ort der Erinnerung) steht in großen Lettern am Eingang des Betongebäudes, das sich an der Steilküste der peruanischen Hauptstadt Lima erhebt. Darunter, deutlich kleiner, folgen die Worte „Toleranz“ und „soziale Inklusion“ – Ziele, denen sich das 2015 eröffnete Museum ebenfalls verschrieben hat. Die Kontroversen um das Haus und seine Konzeption spiegeln auch die politischen Konflikte beim Umgang mit den bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen im Peru der 1990-er [...mehr lesen]
32.000 Namen erhielt die Bildhauerin Lika Mutal von der Wahrheitskommission, als sie ein Denkmal für die Opfer der langjährigen Gewalt in Peru schaffen wollte. Sie beschriftete damit Steine und verlegte sie in elf konzentrischen Kreisen. In der Mitte platzierte sie einen schwarzen Felsen, aus dem kontinuierlich Wasser sprudelt. Ursprünglich sollte ihr Werk mit dem Titel „Das weinende Auge“ Teil eines größeren Erinnerungshains im Limaer Bezirk Jesús María werden. Doch dieser kam nie zustande. Durch [...mehr lesen]
Kalk schützt diesen Toten vor der Verwesung. Etwa 850 Leichen wurden auf diese Weise konserviert, um sie in den Klassenräumen einer ehemaligen Schule in der Nähe von Murambi auszustellen. Im April 1994 flüchteten mehrere Tausend Tutsis in das Gebäude. Hutu-Milizen stürmten es nach fünf Tagen und töteten schätzungsweise 43.000 Menschen mit Macheten, Speeren und Knüppeln. Die Massengräber, in denen man sie anschließend verscharrte, wurden ein Jahr später geöffnet. Seitdem wird ein Teil der Toten – [...mehr lesen]
Das Tuch auf diesem Altar ist immer noch blutbefleckt. In der ehemaligen katholischen Kirche suchten im April 1994 etwa 10.000 Menschen Schutz. Doch Hutu-Milizen schlugen Löcher in die Backsteinwände und warfen Granaten hinein. Anschließend wurde das Gotteshaus gestürmt, um die Menschen im Inneren zu erschießen oder mit Macheten zu töten. Nach dem Massaker wurden auch noch in der Umgebung zahlreiche Menschen ermordet. Etwa 50.000 Tote liegen rund um das Gebäude etwa 30 Kilometer südlich von Kigali [...mehr lesen]
Wie eine grausame Mahnung erinnern diese menschlichen Schädel an das Geschehen in der Siedlung Bisesero im Westen Ruandas. Etwa 40.000 Menschen wurden 1994 in der Umgebung ermordet. Die Tutsis hatten sich damals hilfesuchend an die französischen Friedenstruppen gewandt, die in der Nähe stationiert waren. Doch diese zogen sich mit der Begründung zurück, dass sie kein Mandat hätten zu intervenieren. In einem kleinen Informationszentrum zeigt die Gedenkstätte, die etwa 60 Kilometer von Kibuye [...mehr lesen]
Die „Wand der Namen“ in der Völkermordgedenkstätte Kigali wird wohl niemals ganz beschrieben sein. Denn von den bis zu 250.000 Menschen, die hier in Gemeinschaftsgräbern bestattet liegen, konnte bisher nur ein kleiner Teil identifiziert werden. Ihre Leichen wurden 1994 auf den Straßen der ruandischen Hauptstadt Kigali gefunden. Neben den Gräbern wurde 2004 mit ausländischer Unterstützung ein nationaler Gedenkort eingerichtet. Zu ihm gehören eine moderne Dauerausstellung, ein Bildungszentrum, ein [...mehr lesen]
Makellos und sauber erhebt sich diese massive Backsteinkirche vor dem blauen Himmel Ruandas. Etwa 20.000 Menschen suchten hier 1994 Schutz. Viele von ihnen waren auf der Flucht in das nahe gelegene Tansania. Mitte April wurden sie innerhalb weniger Tage ermordet. Eine Schlüsselrolle spielte dabei der Bürgermeister des Bezirks, Sylvestre Gacumbitsi. Er führte die Angriffe persönlich an, verteilte Waffen und forderte den Mob per Megaphon zu Vergewaltigung und Mord auf. Der Internationale [...mehr lesen]
Ordentlich aufgereiht stehen die Bänke in dieser Kirche im Bezirk Bugesera, etwa eine Autostunde südlich von Kigali. Nur die Regale an der Rückwand des ehemaligen katholischen Gotteshauses irritieren, denn menschliche Schädel liegen darin dicht nebeneinander. Etwa 5000 Menschen suchten 1994 in dem Backsteingebäude Zuflucht. Am 15. April richteten Hutu-Paramilitärs dann ein Blutbad an und schlachteten die Schutzsuchenden regelrecht ab. An den Wänden der heutigen Völkermordgedenkstätte Ntarama [...mehr lesen]
Eine beklemmende Stille liegt über dem Fichtenwald von Lewaschowo. Hier, am Stadtrand von Sankt Petersburg, liegen die sterblichen Überreste von bis zu 45.000 hingerichteten Menschen. Sie wurden von der sowjetischen Geheimpolizei erschossen und in namenlosen Massengräbern verscharrt. Mitglieder der Menschenrechtsorganisation Memorial entdeckten 1989 das vom KGB bewachte Gräberfeld und sorgten dafür, dass es zum Gedenkfriedhof erklärt wurde. Die Bäume dienen vielen Angehörigen als Grabstein. Die [...mehr lesen]
Die riesigen Lettern am Eingang des Moskauer Gulag-Museums stehen für eines der größten Lagersysteme der Welt: Die sowjetische Hauptverwaltung der Besserungsarbeitslager und -kolonien (GULag) betrieb fast 500 Lagerkomplexe mit Tausenden von Einzellagern. Rund 18 Millionen Menschen waren darin inhaftiert, mindestens 1,6 Millionen Gefangene starben. Das von der Stadt Moskau finanzierte Museum erzählt ihre Geschichte, seit 2018 in einer ambitionierten zweisprachigen Dauerausstellung. Der „Archipel [...mehr lesen]
Elegant recken sich die weißen Zwiebeltürme hinter der dicken Verteidigungsmauer aus Feldsteinen in die Höhe. Auf den ersten Blick würde niemand vermuten, dass hier, in einem jahrhundertealten Kloster auf einer Insel im Weißen Meer, die Ursprünge des sowjetischen Gulags liegen. Ausgerechnet der nördlichste Vorposten der russisch-orthodoxen Kirche diente den Bolschewiki dazu, um ihr erstes Arbeitslager einzurichten: das Solowezker Lager zur besonderen Verwendung (SLON). Die Solowezki-Inseln, oft [...mehr lesen]
Wie ein Hoffnungsschimmer leuchtet das Sonnenlicht am Ende des Zellenganges im ehemaligen Lager Perm 36. Mitglieder der Menschenrechtsorganisation Memorial entdeckten 1988 das leer stehende Gefängnis und machten daraus ein Museum. Doch 2014 wurden sie unter einem Vorwand vertrieben. Inzwischen wird die Gedenkstätte von der Regionalregierung betrieben. Die Geschichte des auch international bekannten Erinnerungsortes zeigt, dass die Aufarbeitung der Vergangenheit in Russland Grenzen hat. Als „Tor [...mehr lesen]
Wie ein modernes Konzentrationslager aus Beton und schwarzem Gestein mutet das Hochsicherheitsgefängnis auf Robben Island an. Dreißig Jahre lang waren hier die wichtigsten Führer der schwarzen Opposition inhaftiert, darunter der spätere Präsident und Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela. Heute ist das Gefängnis ein vielbesuchtes Museum, das in normalen Zeiten von über 300.000 Menschen pro Jahr besucht wird. Robben Island liegt etwa zwölf Kilometer vor der Küste Kapstadts. Die Insel verdankt [...mehr lesen]
„Taxi Rank for Whites“ (Taxi-Schlange für Weiße) steht auf dem weißen Schild im Apartheid-Museum in Johannesburg. Es ist eines von vielen Überbleibseln der Apartheid-Politik, die in dem Museum zu sehen sind. Die Ausstellung widmet sich der jahrzehntelangen Rassentrennung in Südafrika. Das privat finanzierte Museum erinnert nicht nur an die Ungleichbehandlung von Schwarzen und Weißen, sondern wirbt auch für die Werte der ersten demokratischen Verfassung. Dass Menschen unterschiedlicher Hautfarbe in [...mehr lesen]
Die Zahlen 228 stehen in Taiwan für den 28. Februar 1947. An diesem Tag versammelten sich Hunderte Inselbewohner vor dem Regierungssitz in Taipei, um gegen das kolonialherrenhafte Gebaren der chinesischen Zentralregierung zu protestieren. In Taiwans Erinnerungskultur spielt das Datum eine Schlüsselrolle. Anlass für die spontane Kundgebung war, dass ein Polizist bei einem Handgemenge mit einer Straßenverkäuferin einen Passanten erschossen hatte. Als Sicherheitskräfte das Feuer auf die Demonstranten [...mehr lesen]
Im Stadtteil Jing-Mei der taiwanesischen Hauptstadt Taipei tagte früher das Militärgericht der Republik China. Bei der Verfolgung von Oppositionellen spielte es in den 1970er und 1980er Jahren eine Schlüsselrolle. Während des Kriegsrechtes wurde insgesamt mehr als 16 000 Personen wegen Aufruhrs oder Spionage der Prozess gemacht. Heute sind der Gerichtsaal und das angeschlossene Gefängnis (Foto) eine Gedenkstätte. Vor dem Militärgericht fand unter anderem der Prozess wegen des sogenannten [...mehr lesen]
Dicht gedrängt liegen oder sitzen die Häftlinge in einer Baracke des Umerziehungslagers "Neues Leben“. Durch schwere körperliche Arbeit und geistige Umerziehung sollten sie zu neuen Menschen gemacht werden. Heute ist das Lager ein Museum, in dem sogar die Gefangenen aus Wachs nachgebildet wurden. Die Gedenkstätte befindet sich auf "Green Island", einer kleinen Insel etwa 30 Kilometer vor der Ostküste Taiwans. Das felsige Eiland mitten im Pazifischen Ozean diente schon den Japanern als Strafkolonie. [...mehr lesen]
Scheinbar endlos reihen sich die grünen Zellentüren in der leer stehenden Haftanstalt auf der einstigen Gefangeneninsel „Green Island“. Von 1972 bis 1987 diente sie dem Ministerium für Nationale Verteidigung von Taiwan als sogenanntes Reform- und Umerziehungsgefängnis. Die Haftanstalt, die den zynischen Namen „Villa Oasis“ trug, gehört heute zu einem Erinnerungspark. Nach einer Gefängnisrevolte auf der Hauptinsel Taiwans war der von hohen Mauern und Wachtürmen umgebene Zellenbau errichtet worden. [...mehr lesen]
Geradezu idyllisch wirkt das Gebäude des Innenministeriums an der Avenue Habib Bourguiba in Tunis hinter den Fontanen eines Springbrunnens. Die Erinnerungen vieler Tunesier an den gut gesicherten Bau sind allerdings weniger positiv. Denn hier residierte die "Direktion für Staatssicherheit", wie sich die tunesische Geheimpolizei nannte. Das klotzige Gebäude stammt noch aus der französischen Kolonialzeit. Im Erdgeschoss befand sich ein kleiner Zellentrakt. In den oberen Etagen fanden Verhöre und [...mehr lesen]
Auf dieser verwilderten Wiese an der Avenue „9 Avril“ in Tunis deutet nichts mehr darauf hin, dass sich hier jahrzehntelang das größte Gefängnis Tunesiens befand. Der für 1500 Häftlinge ausgelegte Zellenbau wurde noch in der Kolonialzeit errichtet. Doch während der Diktatur unter Bourguiba und Ben Ali lag die Zahl der Inhaftierten oft darüber. Nach der tunesischen Unabhängigkeit waren in dem Gebäude Tausende politische Gefangene in Haft. Auch eine Guillotine befand sich hier, die noch Anfang der [...mehr lesen]
Wie eine brennende Kerze erhebt sich in Kiew die Gedenkstätte für die Opfer der ukrainischen Hungersnot in den Jahren 1932/33. Der 30 Meter hohe Glockenturm, der in einer goldenen Flamme endet, wurde 2008 eingeweiht. Ein Jahr später öffnete darunter ein Museum. Es erklärt nicht nur, wie auf Befehl der sowjetischen Führung in der Ukraine der Tod von mindestens 3,5 Millionen Menschen herbeigeführt wurde. Die Erinnerung an den jahrzehntelang verschwiegenen Holodomor dient auch dazu, das ukrainische [...mehr lesen]
50 Jahre hat es gedauert, bis der Opfer einer der größten Massenexekutionen während des Zweiten Weltkrieges gedacht wurde. Seit 1991 erinnert ein siebenarmiger Leuchter an die Erschießung von über 30.000 Juden am Rande von Kiew. Nach dem Einmarsch der Wehrmacht waren sie 1941 in der Schlucht Babyn Jar innerhalb von 36 Stunden getötet worden. Weitere 25 Jahre vergingen, bis die Ukraine beschloss, hier ein Museum zu errichten. Doch seit dem russischen Einmarsch ist dessen Zukunft ungewiss. Als die [...mehr lesen]
Wie Menschen, die zum Flug ansetzen, sehen diese Kreuze in einem Wald bei Kiew aus. Sie erinnern an die Toten, die hier zu Zeiten der Sowjetunion verscharrt wurden. Bis zu 130.000 Menschen sollen hier bestattet sein. Sie wurden ausnahmslos von der Geheimpolizei NKWD ermordet. Bekannt wurde das Massengrab bereits 1941, als die Wehrmacht in die UdSSR einmarschierte. Doch nach Kriegsende senkte sich der Mantel des Schweigens über den Ort. Erst nach der Unabhängigkeit der Ukraine wurde der Toten [...mehr lesen]